Schwimmer trotzen dem Wetter

Wettertechnisch war alles dabei beim 21. Lippepokal der SG Lünen: Sonne, Regen, Wind. Keine angenehmen Bedingungen für einen Freibadwettkampf. Abschrecken ließ sich davon jedoch kaum jemand, so dass über 500 Aktive aus 22 Vereinen am vergangenen Wochenende nach Lünen reisten. Die Reise war es allemal wert, ging es doch nicht nur um Medaillen und Pokale, sondern auch um Geldprämien und Musical-Karten. Entsprechend fleißig meldeten die Vereine ihre Aktiven: mit am Ende über 2700 Meldungen war dies das fünft beste Ergebnis in der Geschichte des Lippepokals. 

Dabei bot die Veranstaltung internationales Flair: 43 Schwimmer reisten vom Swinton ASC mit ihrem Betreuerstab an. Die Stadt in der Nähe von Manchester verbindet mit den Lünern eine lang gewachsene Partnerschaft, die sich auch im Sportlichen bewährt. Alle zwei Jahre kommen die Engländern zum Lippepokal, für sie ein absoluter Höhepunkt ihres Sommers. Und auch aus Frankreich gab es einen Starter: Jérome Chambeau, derzeit in Düren als Austauschschüler, ließ sich die Chance nicht nehmen, in Deutschland mit seinen neuen Freunden vom Dürener TV einen Wettkampf zu besuchen.

Erfreulich auch, dass in diesem Jahr das Teilnehmerfeld sehr gut besetzt war. So waren die Namen Hannah Freiwald und Julia Leidgebel (beide SG Dortmund) für viele der Anwesenden keine Unbekannten: beide Schwimmerinnen sind auf nationaler Ebene erfolgreich, schwammen bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften vorne mit. Keine große Überraschung, dass bei den Frauen dann von zwölf möglichen Veranstaltungsrekorden gleich fünf gebrochen wurden, bei den Herren durch Collin Leidgebel (SG Dortmund) immerhin zwei. Leistungen, die sich für die Aktiven lohnten: gab es dank der Spende der Sparkasse Lünen doch für jeden neuen Veranstaltungsrekord eine Prämie von 25,- €.

Ebenso lukrativ war der Gewinn der sogenannten Sprintfinals: auf den Sieger der jeweiligen 100 m Strecke warteten sogar 50,- €. Zwar waren in jedem Finale Schwimmer der SG Lünen vertreten, die Konkurrenz aus Dortmund war jedoch zu stark, so dass die Gelder an die Dortmunder gingen.


Ausgeschwommen wurde neben den Einzelentscheidungen natürlich auch der Titel um die beste Mannschaft. Zwar gewann die SG Lünen wie im Vorjahr diese Wertung, verzichtete jedoch aus Gründen der Fairness auf den Sieg. So konnten sich die SG Dortmund, Swinton ASC und der SV Neptun Neheim-Hüsten über die Platzierungen freuen – und über einen Zuschuss für die Mannschaftskasse. Björn Grommek von der Sparkasse Lünen und Clemens Drees vom Stadtsportverband überreichten Pokale und Prämien.

Aus Lüner Sicht besonders erfreulich waren die Staffelwettbewerbe. So lieferte sich die SG Lünen bei der Championstaffel (8 x 50 m Lagen mixed) mit der SG Dortmund einen engen Fight, konnte das Rennen jedoch am Ende mit 4 Sekunden Vorsprung deutlich für sich entscheiden. Gewonnen wurde auch die 4 x 100 m Freistilstaffel der Herren sowie die 4 x 50 m Lagenstaffel bei den Damen. 

Stark begehrt war in diesem Jahr wieder der Titel „Bester Allrounder“. Hier gab es zwei Karten für das Musical „Sister Act“ in Stuttgartinklusive Übernachtung für den Schwimmer bzw. die Schwimmerin zu gewinnen, der die meisten Punkte nach DSV-Punktetabelle sammelte. Gespendet wurde der Preis von Stage Entertainment, Hamburg. Bei den Frauen ging der Preis an Jennifer Hargreaves vom Swinton ASC, die sich schon jetzt auf eine weitere Reise nach Deutschland freut. Bei den Herren sicherte sich Christian Fahrenholz von der SG Lünen die Tickets. Die Wahl seiner Begleitung fiel dem Lüner nicht schwer. „Ganz klar, dass ich meine Freundin mitnehme. Sie hat sich diese Reise mindestens genau so verdient wie ich.“ Stimmt, denn Freundin Sabrina Kaczmarek hat dieses Jahr als Trainerin der SG Nachwuchsmannschaft ganze Arbeit geleistet.

So überzeugten ihre Schwimmer trotz des unbeständigen Wetters mit vielen neuen Bestzeiten. Im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt der Youngsters wichtig, ging es doch auch um die Qualifikation für die Südwestfälischen Meisterschaften in zwei Wochen und um eine Empfehlung für die Aufnahme in die erste Mannschaft. So werden neben Nils Bergmann (Jg. 99) auch Nina Weinberg (Foto, Jg. 00), Laura Allendorf (Jg. 00), Silvana Stolzenberg, Hannah Schreiter (beide Jg. 02) und Katharina Stember (Jg. 99) bei den Südwestfälischen an den Start gehen. Dabei stehen die Chancen für Nils und Nina gut, nach den Sommerferien „bei den Großen“ unter Matthias Hövener mittrainieren zu dürfen. Beide trainieren bereits seit einigen Wochen einmal die Woche in der SG 1 mit und beide Trainer sind mit den gezeigten Leistungen zufrieden.

Zufrieden zeigte sich auch das Organisationsteam um Veronika Renze. Neben der im letzten Jahr angeschafften Zeitmessanlage, eine enorme Arbeitserleichterung für die Auswertung, sorgten viele fleißige Hände für einen reibungslosen Ablauf. Insgesamt 40 ehrenamtliche Helfer brauchte es, um diese Großveranstaltung so glatt über die Bühne zu bringen. Mütter, Väter und ehemalige Aktive halfen bei Siegerehrungen, Auswertung und Kuchenverkauf. „Wir können uns an dieser Stelle gar nicht oft genug für die tolle Hilfe bedanken“, weiß auch Vorsitzender Sascha Kaczmarek die Hilfe zu schätzen. „Auch die Zusammenarbeit mit der Bädergesellschaft lief in diesem Jahr wieder hervorragend. Ein großes Dankschön geht an das ganze Team!“ Denn für die Durchführung des Wettkampfes wurde das Freibad Cappenberger See erstmals in diesem Jahr ganztägig geöffnet, machte das schlechte Wetter den Betreibern doch bislang einen Strich durch die Rechnung und ließ nur eine Öffnung für Frühschwimmer zu.

Neben den Helfern gilt der Dank der SG Lünen aber auch den Verantwortlichen der Sparkasse Lünen, die den Wettkampf mit ihren Prämien für so viele hochkarätige Schwimmer attraktiv machen, sowie der Firma Stage Entertainment aus Hamburg, die mit den Musical-Karten in jedem Jahr für einen außergewöhnlichen Preis sorgt.