Unser Motto lautet: Erfolg durch Gemeinschaft. Die SG Lünen ist eine Startgemeinschaft. Hier erfahren Sie mehr zu unserem Startgemeinschafts-Konzept.

Zu Beginn des Jahres 2013 wurde eine Projektgruppe gegründet, die es sich zum Ziel genommen hat, ein neues Sport- und Förderkonzept für die SG Lünen zu entwickeln und umzusetzen, um damit langfristig einen leistungsorientierten, auf hohem Niveau stattfindenden Schwimmsport in Lünen anzubieten. Dabei sollte vor allen Dingen die Nachwuchs- und Talentförderung eine entscheide Rolle spielen.

Das neue Sport- und Förderkonzept besteht in seinen Grundzügen aus vier Bereichen. Der erste Bereich ist der allgemeine Grundlagenteil und dient als Fundament für die anderen drei Bereiche (im Folgenden „Säulen“), die auf einander aufbauen. Die erste Säule betrifft dabei die Nachwuchsmannschaften der Lüner Stammvereine, in denen ein vereinheitlichtes Trainingskonzept umgesetzt werden soll. Die darauf folgende Säule ist die Säule der SG2, in denen die besten Nachwuchsschwimmer, der Lüner Stammvereine zusammen trainieren und auf die SG1 vorbereitet werden. Die dritte und letzte Säule ist dementsprechend die Säule der SG1, in der die leistungsstärksten Schwimmrinnen und Schwimmer aus Lünen zusammengefasst sind und einen leistungsorientierten Schwimmsport betreiben. Die nebenstehende Abbildung stellt den beschrieben Sachverhalt grafisch dar.

Der allgemeine Grundlagenteil dient zur Schaffung einer Basis um leistungsorientierten Schwimmsport in Lünen anzubieten. Dabei werden zum einen die Trainer aller Lüner Stammvereine sowie die Trainer der SG Lünen durch externe Trainerlehrgänge der Schwimmverbände Südwestfalen und Nordrheinwestfalen fortgebildet, um stets auf dem aktuellsten wissenschaftlichen und sportlichen Stand zu sein und dementsprechend qualitatives Training durchführen zu können. Zum anderen werden in regelmäßigen Abständen interne Trainerlehrgänge in Lünen angeboten, die teilweise durch erfahrene Trainer oder durch eingeladene Dozenten durchgeführt werden. Dabei werden durch Lehrgangseinheiten im Lippebad verstärkt der praktische Aspekt im Mittelpunkt stehen. Hierbei sollen gezielte Fehlererkennungs- und Schwimmtechnikseminare angeboten werden. Auch das Thema Anti-Doping wird durch verschiedene Veranstaltungen angesprochen. Des Weiteren sollen junge Nachwuchstrainer durch Hospitationen und somit durch Unterstützung der erfahrenen Trainer praktische Erfahrungen und Erkenntnisse für den eigenen Trainingsbetrieb und die Durchführung spezieller Trainingsmethoden erlangen. Die regelmäßig stattfindenden zentralen Trainersitzungen sollen zudem den Austausch zwischen den Trainern fördern. Dies soll dazu führen, dass die Trainer ein gemeinsames Ziel verfolgen und bei Problemen, Schwierigkeiten oder Wünschen durch die anderen Trainer unterstützt werden können.

Das Sport- und Förderkonzept sieht vor, dass in den Nachwuchsmannschaften der einzelnen Stammvereine die jeweils stärksten Kinder im Alter von 7-10 Jahren zusammen trainieren. Somit ergibt sich für jeden Stammverein eine Mannschaft mit ca. 10-15 Kindern. Der Trainingsumfang soll zwei Wassereinheiten à 60 min betragen. Zusätzlich soll eine Landeinheit à 45 min angeboten werden, um sportmotorische Grundlagen zu schaffen. Die im Folgenden erläuterten Trainingsinhalte sind für alle Stammvereine bindend, da in diesen Mannschaften, die Grundlagen für die folgenden Mannschaften (SG2 und SG1) geschaffen werden.

Das Training im Wasser sowie an Land, wird zum Teil auf Grundlage des Schwimm-Athletik-Tests (SAT) des Schwimmverbands NRW aufgebaut. Auf Grund des Umfangs werden an dieser Stelle nur die wichtigsten daraus resultierenden Trainingsinhalte dargestellt. Eine detaillierte Beschreibung des SAT befindet sich hier. Im schwimmerischen Bereich soll vor allen Dingen intensives Techniktraining stattfinden. Dabei ist es das Ziel, dass die Kinder alle vier Schwimmlagen wettkampfgerecht beherrschen, einen Schrittstart sowie wettkampfgerechte Wenden, Gleitübungen und Delfinkicks (in Grobzügen) durchführen können. Die Delfinkicks sollen dabei sowohl auf dem Bauch, als auch auf dem Rücken durchgeführt werden können. Jedes Kind sollte am Ende in der Lage sein fünf technische Übungen selbstständig durchzuführen. Eine Spezialisierung auf eine bestimmte Schwimmlage findet in diesem Alter noch nicht statt. Das Augenmerk soll eher auf das Lagenschwimmen, also das Schwimmen von allen vier Schwimmtechniken zu gleichen Teilen gelegt werden, um eine breite Grundlage für eine spätere Spezialisierung zu schaffen. Neben den schwimmtechnischen Aspekten beim Wassertraining, welche in diesem Alter bis zu 80% der Trainingsinhalte aus machen, sollen zudem Grundschnelligkeit, Reaktionsvermögen, Grundlagenausdauer sowie koordinative, kombinative und wassergefühlstechnische Übungen trainiert werden.

Das Landtraining soll größtenteils durch spielerische Übungsformen die Grundlagenmotorik verbessern. Zusätzlich soll aber auch ein Beweglichkeitstraining stattfinden, welches zur Verbesserung der Schwimmtechniken führt.

Die regelmäßige Teilnahme an Wettkämpfen ist in diesen Mannschaften selbstverständlich.

Das Ziel der Vereinheitlichung der Trainingsinhalte in den Mannschaften der Stammvereinen ist, dass beim Wechsel der Kinder in die SG2, welches das Ziel sein sollte, alle Kinder auf dem gleichen Leistungsniveau und technischen Stand sind. Hierdurch kann in der SG2 ohne weitere Aufwendungen zur Leistungsniveauangleichung, ein zielorientiertes Training durchgeführt werden. Um die Kinder aus den verschiedenen Stammvereinen aneinander bekannt zu machen, sie auf die SG2 vorzubereiten und dabei potentielle Talente für die SG2 zu sichten, soll in der Zeit von Januar bis Juli einmal pro Monat ein gemeinsames Training durch die SG Trainer angeboten werden. Zudem wird ein spezieller Sichtungslehrgang in diesem Zeitraum durchgeführt werden, um eine verstärkte Talentsichtung und -förderung zu ermöglichen.

Die SG2 ist die Nachwuchsmannschaft der SG Lünen und besteht aus den besten Schwimmerinnen und Schwimmer der Lüner Stammvereine im Alter von 10-13 Jahren. Dabei können auf Grund von begrenzten Wasserkapazitäten im Lippebad maximal 23 Kinder aufgenommen werden. Insgesamt werden 4 Wassereinheiten zwischen 60 und 75 min angeboten. Zusätzlich findet eine Trainingseinheit à 90 min an Land statt. Inhaltlich soll sich das Training zum Teil wieder an dem SAT orientieren, da die Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren an diesem teilnehmen werden. Hierfür wird zur Vorbereitung auf den Test auch ein spezielles Vorbereitungstraining zu Wasser und zu Land angeboten, bei dem die einzelnen Übungen des Tests intensiv trainiert werden. Darüber hinaus soll das Augenmerk in Zukunft verstärkt auf die Inhalte des Jugendmehrkampfes bei den NRW- und Deutschen Meisterschaften gerichtet sein. Teile dieses Jugendmehrkampfes sind die 400m Kraul, 200m Lagen, 2x100m einer beliebigen Lage, Gleitübungen und das Beineschwimmen.
Für die Trainingsinhalte folgt daraus, dass weiterhin keine Spezialisierung auf eine bestimmte Schwimmlage stattfinden wird, so wie es teilweise zurzeit der Fall ist. Eine Steigerung der Grundlagenausdauer und somit auch das Schwimmen von Strecken wie 800m und 1500m Kraul ist dabei genauso bedeutend wie die Steigerung der Grundschnelligkeit durch spezielles Sprinttraining sowie die Technikverfeinerung. Vor allen Dingen die Delfinkicks sollen in diesem Alter deutlich verbessert und verfeinert werden, um einen Konkurrenzvorteil zu erzielen. Die Verbesserung der Technik beansprucht in dieser Mannschaft und Altersklasse ca. 50% der Trainingszeit. Die grundlegenden Trainingsinhalte, welche bereits in Säule 1 erläutert wurden, bleiben natürlich auch hier weiterhin Bestandteil des Trainings und werden ausgebaut.

Beim Landtraining werden nun zusätzlich zu den Inhalten aus der Säule 1 auch Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht stattfinden, um einen langsamen Aufbau der Muskulatur hervorzurufen. In den Sommermonaten werden zur Steigerung der allgemeinen Grundlagenausdauer, einmal pro Woche Lauftrainingseinheiten angeboten.

Neben dem allgemeinen Trainingsbetrieb wird den Kindern und Jugendlichen die Themen „Gesunden Ernährung“ und „Wettkampfverhalten“ näher gebracht werden. Gerade das Thema Wettkampfverhalten spielt durch die vermehrte Teilnahme an Wettkämpfen und ersten Teilnahmen an Meisterschaften eine wichtige Rolle.

Durch außersportliche Aktivitäten, wie beispielsweise durch eine Fahrt in einen Freizeitpark, soll der Mannschaftsgeist und das Gemeinschaftsgefühl gefördert werden.

Das Ziel der SG2 ist es letztendlich den Kindern und Jugendlichen durch ein zielgerichtetes Training die Teilnahme an den Südwestfälischen Meisterschaften sowie den Jugendmehrkämpfen bei den NRW- und Deutschen Meisterschaften und die Teilnahme an den DMSJ (Staffelwettbewerben) zu ermöglichen und die Grundlage für das spätere Training in der SG1 zu schaffen. Durch die außersportlichen Aktivitäten soll bereits zu Beginn der Mitgliedschaft in der SG Lünen ein Wir-Gefühl entwickelt und gefördert werden.

Die SG1 ist die so genannte Leistungsmannschaft der SG Lünen und besteht aus den besten 20-22 Schwimmerinnen und Schwimmern im Alter von 13 bis 26 Jahre, wobei nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. Voraussetzung für die Aufnahme in die SG1 sind Pflichtzeiten für die Südwestfälischen Meisterschaften, eine positive Entwicklung der letzten Monaten sowie eine positive Bewertung bzw. Einschätzung durch die SG2 und SG1 Trainer.  Die SG1 trainiert an vier Trainingstagen zwischen 90 und 120min und führt zusätzlich eine einstündige Landeinheit durch. Im Bereich des Wassertrainings wird nun verstärkt die schwimmerische Grundschnelligkeit, d.h. das Schwimmen über kurze Strecken von 15-20m in maximaler Geschwindigkeit zur Verbesserung der Reaktionszeit beim Start, der Schwimmtechnik, der Kraft bzw. Schnellkraft der Antriebsmuskeln sowie der Bewegungsfrequenz trainiert. Auch die Verbesserung der Grundlagenausdauer soll durch das zeitlich längere Training (zwei mal pro Woche zwei Stunden und zwei mal am Tag in den Ferien) sowie längere Trainingsprogramme realisiert werden. Die Verfeinerung der Schwimmtechniken spielt auch in der SG1 noch weiterhin eine entscheidende Rolle, wobei der Anteil nur noch ca. 20 – 30% beträgt. Neue Trainingsinhalte, im Vergleich zu den vorherigen Mannschaften, sind zum einen die Entwicklung der speziellen schwimmerischen Kraftausdauer (Schwimmen mit Paddles und Brett) und zum anderen die Entwicklung der schwimmerischen Schnelligkeitsausdauer, d.h. die Körpergewöhnung an intensive Belastungen durch Wettkampfsimulation (mehrfache Wiederholung von Strecken von 50-200m in Wettkampfgeschwindigkeit, Wettkampffrequenz und unter Beibehaltung der Technik).
An diesem Punkt im Sport- und Förderkonzept findet nun auch die schwimmtechnische Spezialisierung (Unterteilung in Haupt- und Nebenschwimmart) sowie die Einteilung in Kurz-, Mittel- oder Langstreckenschwimmer(innen) statt, um gezielt die speziellen Stärken auszubauen.
Inhaltlich wird das Training nun zum ersten mal nach Wettkämpfen ausgerichtet sein. Dabei findet eine Unterteilung in Aufbau- und Hauptwettkämpfe statt. Aufbauwettkämpfe sind zu Beginn der jeweiligen Kurz- bzw. Langbahnsaison. Sie werden meist aus vollem Training heraus geschwommen. Hauptwettkämpfe sind die Meisterschaften zum Ende der jeweiligen Saison. Auf diese Wettkämpfe wird gezielt hintrainiert. Hierfür findet das so genannte Tapern im Training statt, bei dem ein gezieltes runterfahren der Trainingsumfänge und -intensitäten vor den Saisonhöhepunkten durchgeführt wird, um so den Effekt der Superkompensation zu realisieren. Durch die Superkompensation erzielt man am Saisonhöhepunkt ein erhöhtes Leistungsniveau und somit eine Leistungssteigerung im Gegensatz zum Ausgangsniveau.

Im Bereich des Landtrainings werden vermehrt Dehn- und Partnerdehnübungen durchgeführt, um die Beweglichkeit auch im höheren Alter zu gewährleisten. Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten, zur Stärkung der Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur sowie zur Steigerung der Maximalkraft finden ebenfalls Einzug in das Landtraining. In den Sommermonaten werden außerdem Laufeinheiten angeboten werden.

Auf der theoretischen Seite sollen die Aktiven Kenntnisse über

  • Ausgewogene Ernährung,
  • Doping/Dopingprävention
  • Qualifikationskriterien Südwestfälische-, Nordrheinwestfälische-, Deutsche Meisterschaften,
  • Kadernormen SV NRW,
  • Trainingswirkung,
  • und Renneinteilung

erlangen.

In der SG1 werden die Aktiven zudem jährlich auf überregionalen Wettkämpfen teilnehmen, um gegen nationale und internationale Konkurrenz zu schwimmen und dabei Erfahrungen zu sammeln. Auch findet in diesem Alter zum ersten mal die Teilnahme an Freiwasserwettkämpfen statt. Die Teilnahmen an Mannschaftswettkämpfen wie den DMSJ (Staffelwettbewerbe) und den DMS (Ligenwettkämpfe im Schwimmsport) sind selbstverständlich.

In der SG1 soll jährlich in den Oster- oder Herbstferien ein siebentägiges Trainingslager außerhalb von Lünen stattfinden, um konkurrenzfähig zu bleiben, das aktuelle Leistungsniveau zu steigern, Talente zu fördern und den Zusammenhalt der Mannschaft zu stärken. Neben diesem Trainingslager werden außerdem in den anderen Schulferien zwei Trainingseinheiten am Tag im Lippebad angeboten.

Die Durchführung von Mannschaftsfeiern und -ausflügen soll zudem einen weiteren Beitrag zur Verbesserung des Mannschaftsgeistes und dem Wir-Gefühl der SG Lünen beitragen.

Das Ziel ist es in der SG1 ein langjähriges, leistungsorientiertes Training zu realisieren. Dabei gilt als Hauptziel den Aktiven die Teilnahme an den Nordrheinwestfälische Meisterschaften und ggf. die Teilnahme an den Deutsche Jahrgangs- und offenen Meisterschaften zu ermöglichen. Zusätzlich soll weiterhin erreicht werden, dass Aktive Kadernormen erfüllen und somit in Leistungskadern aufgenommen werden.