Warum betreibt die SG Lünen Dopingprävention?

Doping ist Betrug!

Doping verletzt die Chancengleichheit!

Doping ist gefährlich!

Jeder Aktive kann kontrolliert werden!

Der Dopingbegriff

  • Doping ist ein Begriff, der nicht nur im Sport, sondern auch im alltäglichen Sprachgebrauch auftritt
  • Freizeitsport: Untersuchungen zeigen, dass immer mehr Aktive (bis zu 60 % ) im Freizeitsport (z.B. beim Marathon) Schmerzmittel einnehmen, um länger ihre Leistung abrufen zu können.
  • In der Arbeitswelt greifen viele Arbeitnehmer und Manager zu Medikamenten, um die Produktivität zu steigern und die Müdigkeit zu überwinden.
  • Auch Schüler und Studenten nutzen immer häufiger Ritalin oder Koffeintabletten, um besser und länger lernen zu können, sowie um die Aufmerksamkeit bei Prüfungssituationen zu verbessern.

⇒ Hier sprechen wir von Medikamentenmissbrauch

⇒ Im organisierten Sport wird dies als Doping definiert

Dopingmentalität

  • Die Einnahme von Substanzen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und nicht nur ein Problem des Sports
  • 3 von 5 Eltern verabreichen ihrem Kind pro Monat mindestens ein Medikament
  • 19 % der Kinder erhalten vorbeugende Präparate (Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel, etc.)
  • 43 % der Eltern verabreichen Arzneimittel an ihre Kinder, ohne vorher einen Arztkonsultiert zu haben

⇒ Es schleicht sich eine grundlegende Akzeptanz des Dopinggedankens ein

⇒ Es entsteht ein erlerntes Verhalten: Situationen werden durch die Einnahme von Mitteln besser gelöst oder ohne Mittel kann es nicht gelöst werden

Anti-Doping-Regeln

  • Selbstverantwortung: Für das, was in den Körper des Athleten kommt ist der Athlet auch selbst verantwortlich
  • Unwissenheit ist kein Schutz
  • Verbotsliste kennen
  • Anti-Doping-Regelwerk kennen
  • Mit Doping-Kontrolleuren kooperieren
  • Bei Unsicherheiten den Trainer oder Dopingverantwortlichen fragen

Informationen

Hilfe! Ich bin krank / Mein Kind ist krank

Bei Dopingsubstanzen und -Methoden unterscheidet man folgende Gruppen

Mittel, die zu jeder Zeit verboten sind

Mittel, die im Wettkampf verboten sind

Methoden, die zu jeder Zeit verboten sind

Vor der Einnahme eines Medikamentes sollte man deshalb prüfen, ob es unter eine der drei Gruppen fällt.

Achtung Dopingfalle!

  • Mohnkuchen (Morphin, im Wettkampf verboten): Schon ein Stück Mohnkuchen kann zu einem positiven Dopingergebnis führen
  • Ma-Huang Tee (Ephedrin)
  • Verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel
  • Medikamente: z.B. Spasma Mucolsolvan, Aspirin Complex und Wick MediNait enthalten Substanzen, die verboten sind
  • Cannabis

Folgen von Doping

Gesundheitliche Folgen

 dfg                                              Negative bzw. gefährliche Auswirkungen auf Körper und Psyche.

Soziale Folgen

Verlust von Ansehen / Respekt bei Freunden & Familie.

Schaden für die Sportart.

Rechtliche Folgen

dfg                                           Sanktionen und Sperren

 

Finanzielle Folgen

dfg                                                  Verlust von Sponsoren, Rückzahlungen von Preis- und Fördergeldern.

Dopingkontrolle

Jeder Athlet kann kontrolliert werden. Angst muss aber niemand vor dieser Kontrolle haben.

Es gibt drei Arten von Dopingkontrollen: Urinkontrollen, Blutkontrollen und Kombikontrollen

Rechte des Athleten

  • Bei Sportlern unter 16 Jahren ist keine Sichtkontrolle bei der Urinprobe erlaubt

  • Bei minderjährigen Athleten muss eine volljährige Vertrauensperson die Kontrolle begleiten

  • Der Kontrollbeauftragte muss dem gleichen Geschlecht angehören

  • Der Kontrolleur muss seinen Ausweis vorzeigen

  • Zur Kontrolle darf eine Vertrauensperson mitgenommen werden (Trainer, Eltern, Freund, Freundin,…)

  • Das Training darf vor der Kontrolle beendet werden

Pflichten des Athleten

  • Mit dem Kontrolleur kooperieren – Verweigerung der Kontrolle kann harte Konsequenzen mit sich bringen

  • Der Athlet muss sich ausweisen

  • Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, welche in den letzten 7 Tagen eingenommen wurden müssen im Protokoll vermerkt werden

Urinkontrolle

Blutkontrolle

Nahrungsergänzungsmittel = Doping?

Wer sich ausgewogen und gesund ernährt benötigt keine Nahrungsergänzungsmittel! Es sei denn, es liegt eine medizinische Notwendigkeit vor (z.B. Eisenmangel).

Leider hat sich die Mentalität „Viel hilft viel!“ eingeschlichen.

Hier wird vom Gießkannenprinzip ausgegangen: Ich schütte rein und was nicht gebraucht wird kommt wieder heraus. Dies ist aber nicht ganz richtig. Häufig kommt der Rückkopplungs-Mechanismus zum tragen. Hierbei wird die körpereigene Produktion der Substanz herunterreguliert! Auch besteht die Gefahr, dass die falschen Mittel eingenommen werden. Bei Muskelkrämpfen wird zum Beispiel meist Magnesium eingenommen. Es kann aber auch ein Kaliummangel vorliegen, oder es wurden zu wenig Pausen im Training gemacht, es wurde vielleicht zu wenig getrunken, u.v.m. Ein Symptom kann also viele Ursachen haben!

Ein weiteres Problem bei Nahrungsergänzungsmittel sind die Herstellungskriterien. Diese sind deutlich weniger streng, als die für Präparate mit Arzneimittelzulassung. Es werden daher immer wieder Nahrungsergänzungsmittel gefunden, die verbotene Substanzen, zum Beispiel Steroidhormone oder deren Vorläufer, enthalten. Je nach Herkunft können diese gezielt beigefügt worden sein, damit die Nahrungsergänzungsmittel auch das bewirken, was die Werbung verspricht. Es können aber auch Rückstände bei Abfüllprozessen in die Präparate gelangen.

⇒ 14,8 % (94 von 635 getesteten Nahrungsergänzungsmittel) sind mit Prohormonen verunreinigt!

Fazit:

  • Im Jugendbereich sind Nahrungsergänzungsmittel bei gesunden Personen nicht notwendig!
  • Keine Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet bestellen!
  • Werbeeinfluss beachten → leere Wirkversprechen