Rekordflut bei den Deutschen Meisterschaften der Schwimmer

Mit gleich vier Stadtrekorden reiste die kleine Delegation der SG Lünen, die am vergangenen Feiertagswochenende an den 128. Deutschen Meisterschaften in Berlin teilnahm, nach Hause. Die Aktiven selbst, aber auch Betreuerin Steffi Tiedtke strahlten über beide Ohren.

Mit Katharina Stember (Jg. 99), Lukas Rümenapp (Jg. 95), Benedikt Oehl (Jg. 94) und Christian Fahrenholz (Jg. 92) konnten sich gleich vier Einzelstarter für die Meisterschaft qualifizieren, die auf Grund der jahrgangsoffenen Wertung ein besonders hohes Niveau voraussetzen. Schließlich ging es für einige Athleten bei dieser Meisterschaft nicht nur um den nationalen Titel, sondern auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Rio. Dadurch herrschte in der Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark Berlins gleich noch mal eine besonders aufgeheizte Atmosphäre. Für die SG-Schwimmer, für die die Qualifikation an sich schon ein toller Erfolg ist, standen demnach Bestzeiten im Vordergrund – und die Besonderheit der Meisterschaft zu genießen.

Das nahm sich vor allem die Jüngste im Bunde zu Herzen: Katharina Stember, die bei ihrer ersten „offenen“ Deutschen antrat, schob alle Nervosität beiseite und legte gleich bei ihrem ersten Start über 50 m Rücken mit 0:30,17 eine neue Bestzeit und somit auch Stadtrekord hin. Doch damit nicht genug. Auf der doppelten Distanz, den 100 m Rücken, wuchs die Schülerin komplett über sich hinaus – 1:05,56 stand am Ende an der Anzeigetafel. Damit verbesserte sie nicht nur ihre eigene Bestleistung um knapp drei Sekunden, sondern knackte auch den 24-Jahre alten Stadtrekord von Nadja Pfuhl. Mit den Plätzen 24 und 23 erzielte Katharina darüber hinaus auch äußerst respektable Platzierungen. Gleichzeitig rückte das Talent damit in der Jahresbestenliste des Jahrgangs 99 auf Platz 5 (sowohl über 50 als auch über 100 m Rücken) vor.

Aber auch bei den Herren lief es rund: Lukas Rümenapp (Foto links vorne), der erst vor drei Wochen den Stadtrekord über 100 m Brust nach oben setzte, zeigte sich topfit und verbesserte sich noch einmal um eine halbe Sekunde. Damit hat er die neue Bestmarke bei 1:08,17 gesetzt. Benedikt Oehl, der noch vor kurzem an einer Rippenfellentzündung laborierte und deswegen mit einem Trainingsrückstand an den Start gehen musste, machte sich bei seinem Start über 100 m Schmetterling trotzdem noch mal richtig lang. Am Ende schwamm er in 0:58,75 an seine Bestleistung heran und konnte zufrieden sein. Und auch Christian Fahrenholz, der zuletzt der Uni den Vorrang gab und sich ebenfalls nur eingeschränkt auf die Deutschen vorbereiten konnte, überzeugte bei seinem Start über 200 m Brust in 2:30,29.

Das erfolgreiche Gesamtbild der Lünener Schwimmer rundeten die beiden Staffelstarts über 4 x 100 m Freistil und 4 x 100 m Lagen bei den Herren ab. Hier waren Dominik Patzelt (Jg. 95), Matthias Hövener (Jg. 90) und Nils Gröppler (Jg. 89) zur Unterstützung angereist. Die Freistilstaffel legte in der Besetzung Christian Fahrenholz, Nils Gröppler, Lukas Rümenapp und Matthias Hövener (Foto v.l.n.r.) los wie die Feuerwehr: Mit 3:39,74 schlug der nächste Stadtrekord zu Buche. Bemerkenswert neben der Gesamtleistung war hier vor allem die Zeit von Hövener. Der ehemalige SG-Trainer, der seit April in Kiel studiert und dort auch wieder Zeit für das eigene Training gefunden hat, schwamm die Staffel in phantastischen 0:53,4 zu Ende. Nils Gröppler, der derzeit in den USA studiert und trainiert und nun seine „summer break“ in der Heimat verbringt, war sogar direkt aus den USA nach Berlin geflogen, um sein Team zu unterstützen. Am Ende bedeutete die Zeit einen sehr guten 16. Platz. Den gelungenen Abschluss bildete dann die 4 x 100 m Lagenstaffel. Hier gingen Dominik Patzelt (Rücken), Lukas Rümenapp (Brust), Benedikt Oehl (Schmetterling) und Matthias Hövener (Freistil) an den Start und erzielten in 4:03,47 ebenfalls einen respektablen 16. Platz. Startschwimmer Patzelt schwamm in 1:03,83 in Bestzeit an.

In Berlin äußerst erfolgreich: Dominik Patzelt, Benedikt Oehl, Katharina Stember, Christian Fahrenholz, Matthias Hövener und Lukas Rümenapp (v.l.n.r.).