DMS 2. Bundesliga: Mit Vollgas zum Klassenerhalt

 

Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung, die die neun Aktiven der SG Lünen am vergangenen Samstag bei den Deutschen Mannschaftswettbewerben im Schwimmen (DMS) in Gelsenkirchen abgeliefert haben – und mit der sie sich ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga West sicherten. Insgesamt gingen in Gelsenkirchen zwölf Mannschaften an den Start, um mindestens die Klasse zu halten, wenn nicht sogar in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Der Aufstieg war für die Lüner kein Thema, der Klassenerhalt jedoch vorgegebenes Ziel. Wie realistisch das war, konnte Trainer Matthias Hövener im Vorfeld nur schwer einschätzen. „Man weiß vorher nie, wen welche Mannschaft noch in der Hinterhand hat oder welches Team durch Krankheiten geschwächt ist. Unsere Chancen auf den Klassenerhalt stehen aber gut.“ gab sich Hövener vorher optimistisch.

Und er sollte Recht behalten. Zweimal galt es das olympische Programm zu absolvieren. Insgesamt waren also 26 Wettkämpfe zu schwimmen, wobei jeder Schwimmer maximal vier Mal starten kann, jedoch darf er keine Strecke zweimal schwimmen. Für die Trainer ist dies gerade taktisch eine Herausforderung. Matthias Hövener und sein Team blieben in diesem Jahr glücklicherweise von größeren Ausfällen verschont. Im Gegenteil: Alle waren topfit und bis in die Haarspitzen motiviert. So gingen Christian Fahrenholz (Jg. 92), Marius Glajcar (Jg. 96), Nils Gröppler (Jg. 89), Matthias Hövener (Jg. 90), Benedikt Oehl (Jg. 94), Dominik Patzelt (Jg. 95), Daniel Pisalski (Jg. 97), Lennard-Alexander Raabe (Jg. 98) und Lukas Rümenapp (Jg. 95) für die SG Lünen ins Wasser.

Den Auftakt machte Hövener selbst – und startete gut in den Wettkampf. Auch die nachfolgenden Starter machten ihre Sache hervorragend und obwohl die Lüner sich nach dem dritten Wettkampf mit Platz 11 auf einem Abstiegsplatz befanden, pendelten sie danach zwischen Platz 6 und Platz 8, beendeten den ersten Durchgang sogar auf Platz 7. Aufgrund eines deutlichen Abstandes zum Abstiegsbereich war klar: Der Klassenerhalt ist mehr als realistisch. Dennoch ließen die Lüner auch im zweiten Abschnitt nicht nach und gaben bei jedem einzelnen Rennen Vollgas. Nils Gröppler schwamm über 100 m Schmetterling sogar einen neuen Stadtrekord (0:55,07). Wie hoch die Lüner Leistungsdichte bei den Herren mittlerweile ist, zeigen die Zeiten dieser DMS. Auf fast jeder Strecke konnte Matthias Hövener zwei Aktive mit gleich hohem Leistungsniveau einsetzen. Das wurde natürlich auch mit Punkten belohnt, so dass am Ende 14.919 Punkte standen. Damit holten die Lüner über dreihundert Punkte mehr als im Vorjahr, belegten Platz 9 und verbleiben somit souverän ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga West. Hövener zeigte sich dann auch mehr als zufrieden. „Was die Jungs dieses Jahr gezeigt haben, war irre. Alle waren total motiviert und sind über sich hinausgewachsen, die Mannschaftsleistung und der Zusammenhalt sind ein echter Hammer!“, war der Trainer voll des Lobes. Dazu zählten neben Gröpplers Stadtrekord z.B. auch Lennard-Alexander Raabe, der sich über 1500 m Freistil „mal eben“ 15 Sekunden verbesserte, oder Daniel Pisalski, der über 50 m Freistil seine Bestzeit gleich um sechs Zehntel nach oben schraubte. Aber auch Lukas Rümenapp schwamm, völlig losgelöst, über 100 m Brust knapp 1,5 Sekunden und über 200 m Brust sogar acht Sekunden schneller als bei seiner vorherigen Bestzeit. Benedikt Oehl, der im letzten Jahr ein kleines Formtief verkraften musste, zeigte wieder die gewohnt guten Leistungen, ebenso wie Marius Glajcar oder Christian Fahrenholz. Dieser ging sein Rennen über 200 m Schmetterling sogar so beherzt an, dass er am Ende komplett einbrach – und trotzdem noch Bestzeit geschwommen ist.

Unterstützt wurden die Aktiven dabei von den „SG Lünen Supporters“, einem kleinen Fanclub aus Vereinskollegen, Vorstandsmitgliedern, Freunden und Familie. Ausgerüstet mit Trommeln, Musikanlage, Pfeifen und bloßer Stimmkraft wurde bis zur Heiserkeit gegrölt und geschrien. Die Halle kochte, die Stimmung war „Weltklasse“ (Hövener) – genau die Atmosphäre, in der ein Aktiver über sich hinauswachsen kann.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft der Trainer am kommenden Wochenende bei den Frauen, die dann in der Südwestfalenliga an den Start gehen. Im Gegensatz zu seinem Herrenteam muss Matthias Hövener dort jedoch improvisieren, um einige Abgänge im letzten Jahr zu kompensieren. Zwar ist er sich sicher, dass die Frauen die Klasse halten werden, da Schwimmerinnen wie Amelie Statnik (Jg. 97) oder Katharina Stember (Jg. 99) einen enormen Sprung nach vorne gemacht haben. Ob es jedoch reicht, um um den Aufstieg in die Landesliga mitzuschwimmen, kann er nicht abschätzen. 

 

Gehen am kommenden Wochenende in Dortmund-Applerbeck in der Südwestfalenliga an den Start: die Damen der SG Lünen, hier bei den DMS im letzten Jahr.

 

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