SG Lünen setzt sich mit Doping auseinander

Die prominenten Dopingfälle kennt jeder: Lance Armstrong, Jan Ullrich, Florence Griffith-Joyner. Dass man aber kein internationaler Top-Athlet sein muss, um zu dopen, ist nicht jedem klar. Denn gerade auf den niedrigeren Leistungsebenen ist oft nicht bekannt, was als Doping gilt. Ein Schmerzmittel, weil die Schulter weh tut, noch zwei Tassen Kaffee, weil man so müde ist. Um das Bewusstsein für diesen Bereich zu schulen, lud die ehemalige Trainerin Sabrina Kaczmarek zu einem Anti-Doping-Lehrgang ein.

Das Interesse der Aktiven war groß. Je 20 Schwimmer aus der Nachwuchs- und Leistungsmannschaft sowie zahlreiche Eltern erschienen zu den beiden Veranstaltungen am vergangenen Donnerstag, 27.02.2014, im Vereinsheim am Lippe Bad. Dort klärte Sabrina Kaczmarek in einem knapp anderthalbstündigen Vortrag darüber auf, was überhaupt unter dem Begriff Doping zu verstehen ist und wo uns Doping – auch im Alltag – begegnet. Des Weiteren zeigte sie auf, dass ein Verstoß gegen den sogenannten NADA-Code der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschlands nicht nur rechtliche Folgen in Form einer Sperre hat, sondern auch soziale, finanzielle und vor allem physische und psychische. Als letzten Punkt informierte die Studentin darüber, wie eine Dopingkontrolle erfolgt und wo die Rechte und Pflichten des Sportlers liegen.

Denn die Wahrscheinlichkeit, für eine Dopingprobe gelost zu werden, sind hoch. Bereits ab NRW-Ebene werden Aktive für eine Kontrolle gelost, es gibt sogar Überlegungen, diese bis auf Südwestfalenebene herunter auszuweiten. „Gerade weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass einer unserer Schwimmer mal zu einer Probe muss, ist es wichtig, den Aktiven ein Anti-Doping-Bewusstsein zu vermitteln.“, so die Referentin. Denn mögliche Dopingfallen gibt es einige: diese reichen von „harmlosen“ Medikamenten gegen Husten oder Erkältungen, die anabole Substanzen oder Stimulanzien enthalten können, bis hin zu Mohnkuchen (Mohn enthält Morphin) oder asiatischen Tees, die ebenfalls Stimulanzien aufweisen können. „Aber: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!“, warnt Kaczmarek. „Wer positiv getestet wird, wird positiv getestet, da gibt es keine Entschuldigung. Jeder Sportler hat eine Eigenverantwortung, die er wahrnehmen muss.“ Die ehemalige Trainerin rät, im Krankheitsfall den Arzt und/oder den Apotheker über den Leistungssport zu informieren und sich selbst auf den Seiten der NADA schlau zu machen. Hier sind auch die Eltern, gerade die der Minderjährigen, gefordert, diese Verantwortung wahrzunehmen.

Referentin Sabrina Kaczmarek (links), selbst langjährige Trainerin der SG 2, informierte die Aktiven der SG 1 umfassend über das Thema Doping.