25 Jahre SG Lünen: Eine Erfolgsgeschichte entsteht
Die Jahre 1990 – 1995
Nachdem das Projekt SG Lünen im Gründungsjahr 1989 sowohl organisatorisch als auch sportlich erfolgreich angelaufen war, galt es in den folgenden Jahren, die Strukturen zu festigen. Und dies gelang den Verantwortlichen definitiv.
Aus sportlicher Sicht häuften sich die Erfolge sowohl mit der Mannschaft, als auch bei den klassischen individuellen Wettkämpfen. Mit Nadja Pfuhl (Foto links) und Guido Hoffmann hatte die noch junge SG zwei Talente in ihren Reihen, denen ein bis heute einzigartiges Ergebnis gelang: bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) 1990 erschwammen beide einen Deutschen Vizetitel, Guido über 100 m Brust, Nadja über 100 m Rücken. Nadja konnte diesen Erfolg 1992 übrigens wiederholen, wo sie sich bei den „Deutschen“ über die selbe Strecke den zweiten Platz sicherte – ihre Zeit von 1:07,14 ist bis heute auf der langen Bahn von noch keiner Schwimmerin aus Lünen unterboten worden! 1993 konnte sie über 200 m Rücken eine Bronzemedaille auf den DJM einfahren, wohingegen ihrem Mannschaftskollegen Mathias Haak (Foto rechts) ein anderer Riesenerfolg gelang. Er qualifizierte sich über 400 m Lagen für das jahrgangsoffene B-Finale, wurde dort Fünfter – und war damit der 13.schnellste Schwimmer über diese Distanz in ganz Deutschland! Eine weitere Abonnentin auf die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften war von 1991 an Meike Meyer (Foto links). Neben diesen prägenden Schwimmern der Anfangsjahre war die SG Lünen aber auch in der Breite gut aufgestellt, was die vielen Medaillen bei Südwestfälischen und Westdeutschen Meisterschaften in den Jahren bis 1995 bewiesen.
Die gute Qualität der Mannschaft machte sich auch an anderen Stellen bemerkbar. So wurden 1991 gleich sechs Aktive in die verschiedenen Kader des Westdeutschen Schwimm-Verbandes berufen. Und auch bei den Staffelwettbewerben, den sogenannten DMSJ, konnte die SG Lünen regelmäßig den Endkampf auf Südwestfalenebene erreichen. 1991 und 1992 stellte sie sogar jeweils eine Mannschaft für den Endkampf auf Westdeutscher-Ebene. Noch besser lief es bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Schwimmen (DMS). Nach dem Durchmarsch von der Kreisebene über die Südwestfalenliga (Aufstieg 1990, Team s. Foto) in die Landesliga (Aufstieg 1991) konnte die SG Lünen dort bis 1993 mit der Damen- und der Herrenmannschaft die Klasse halten. 1994 mussten die Herren leider absteigen, um im Folgejahr jedoch den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. 1995 war auch das Jahr, in dem den SG-Damen der bis dato größte Coup gelang: der Aufstieg in die Oberliga, beim Schwimmen die Liga direkt unter der 2. Bundesliga!
Möglich waren diese Erfolge zum einen durch die gute Nachwuchsarbeit, zum anderen war aber die SG Lünen auch für Schwimmer anderer Vereine im Umkreis attraktiv geworden. Der Ruf, nicht nur über gute Trainer zu verfügen, sondern auch die Startgemeinschaft als Gemeinschaft zu verstehen, lockte z.B. mit Matthias Ochs und Corinna Kleff sogar Schwimmer von der starken SG Dortmund an. Beide sollten in den kommenden Jahren noch tragende Rollen im Lüner Schwimmsport übernehmen. Aber auch Nachwuchstalente wie Kai Schell und Julia Weber, beide vom TV Werne 03, fanden den Weg nach Lünen.
Neben einem guten Händchen in der Trainerwahl trug sicher auch das veränderte Trainingskonzept zu den Erfolgen bei. So stand beispielsweise mit Wolfgang Schaum (Foto links) ab Herbst 1990 ein lizensierter Fachmann am Beckenrand, der mit dem Vorstand zusammen die Idee zum neuen Konzept entwickelte. War das SG-Training zunächst zweimal die Woche als Ergänzung zu den Einheiten in den Stammvereinen angesetzt, trainierte die Auswahlmannschaft ab Herbst 1992 fünfmal die Woche gemeinsam. So konnten SG-Trainer und SG-Aktive ein besseres Verhältnis aufbauen, intensiver arbeiten – und auch die Wettkampfplanung wurde vereinfacht. Eine Basis, die auch den späteren Trainern wie z.B. Matthias Ochs (ab Sommer 1993) oder Holger Bruchmann (Foto rechts, ab Frühjahr 1995) die Arbeit erleichterte.
Aus verschiedenen Gründen entschieden die Verantwortlichen der SG Lünen 1992, die stammvereinseigenen Wettkämpfe einzustellen und als SG zwei neue Wettkämpfe einzuführen. So fand von nun an immer im Frühjahr der „TIMING-Pokal“ statt, der als Nachwuchswettkampf ausgetragen wurde. Für den Sommer wurde der Wettkampf um den „Lippe-Pokal der Sparkasse Lünen“ angesetzt. Beide Veranstaltungen liefen erfolgreich an. Dabei hatte sich die SG Lünen auf Organisationsebene auch überregional einen sehr guten Ruf erarbeitet, indem sie 1990 die Südwestfälischen Jahrgangsmeisterschaften und 1992 die Westdeutschen Seniorenmeisterschaften ausrichtete. Diesem Anspruch wird die SG auch bis heute noch mehr als gerecht. Foto rechts: